Schneller laden mit Wallboxen:
E-Mobility möglich machen
Elektromobilität bietet eine weitere Möglichkeit, Fahrzeuge anzutreiben: durch die Nutzung von elektrischem Strom. Um unabhängig von einer Verbindung zum Stromnetz fahren zu können, verfügen Autos über große Batterien, deren Leistung und Reichweite sich in den vergangenen Jahren erheblich erweitert haben.
Die Grundlage für den Durchbruch der E-Mobility ist eine gute Infrastruktur, die das Aufladen des Elektroautos überall ermöglicht. Immer mehr sogenannte Strom-Tankstellen entstehen derzeit im öffentlichen und im privaten Raum. Wer sein privates E-Mobil daheim laden will, sollte die Installation einer Wallbox in Erwägung ziehen: „Damit lassen sich Autos erheblich schneller mit Strom versorgen als über das Laden an einer normalen Steckdose“, sagt Elektrotechnikermeister Michael Rieger, Geschäftsführer des Hannoverschen Meisterbetriebs MR Elektro. „Wallboxen sind mit Strommessern ausgestattet und lassen sich sicher gegen Missbrauch verriegeln. Zudem kann man sie mit einem Netzkabel verbinden, sodass sie automatisch auf den günstigsten Stromtarif zugreifen – hier sollten Verbraucher die Angebote der lokalen Stadtwerke sorgfältig prüfen.“ Viele Wallboxen verfügen deshalb über bis zu zwei Stromzähler; auch die Abrechnung erfolgt digital.
Wallbox-Modell nach Fahrzeugtyp
Bislang hat sich noch nicht ein bestimmtes Wallbox-Modell auf dem Markt durchgesetzt: Es gibt viele Hersteller und Modelle und für jedes Auto andere Lösungen – meistens kommt allerdings der Steckertyp 2 zum Einsatz, weiß Michael Rieger aus der Praxis. Hersteller wie Tesla, die über ein eigenes System verfügen, liefern ihre Wallbox mit dem Auto gleich mit.
Elektriker müssen zu dieser privaten Tankstelle eine Zuleitung vom Unterverteiler zur Wallbox verlegen. Die Installation dauert je nach räumlichen Begebenheiten bis zu einen Tag und kostet inklusive des Wallbox-Gehäuses rund 1500 Euro netto. Das MR-Team ist auf die Installation von Wallboxen geschult und haben dafür Zertifikate erhalten.
E-Auto als Stromspeicher
Den größten Teil der Zeit wird ein Elektroauto nicht genutzt. In dieser Zeit kann es sich lohnen, die E-Auto-Batterie als temporären Speicher zu verwenden. Besitzer einer Photovoltaikanlage profitieren gleich doppelt: Zum einen können sie ihr Elektroauto mit Solarstrom laden. Und sie können überschüssigen Strom im Akku des E-Autos speichern, anstatt ihn zu Niedrigpreisen ins Stromnetz zu speisen. Ein geeigneter Zeitpunkt ist zum Beispiel die Mittagszeit, wenn die Photovoltaikanlage am meisten Strom erzeugt, aber meist kaum Strom im Haus gebraucht wird. Abends lässt sich der in der Batterie des E-Autos gespeicherte Strom für Lampen und Co nutzen, anstatt dafür auf den teuren Strom vom Energieversorger zurückzugreifen.
rk
Quelle: BWI – Bauen Wohnen Immobilien Ausgabe 03/2019, Seite 11
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